Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

Kostenloser Meisterbrief kommt

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In Hessen fehlen überall Auszubildende und Fachkräfte. Insbesondere kleine und mittlere Betriebe, gerade im Handwerk, im Handel und in der Industrie, können ihre freien Stellen nur schwer besetzen. Zudem stehen in Hessen demografisch bedingt in den nächsten Jahren mehr als 14.000 Unternehmensnachfolgen an, die die Betriebe vor weitere Herausforderungen stellen. Damit duale Berufe und Aufstiegsperspektiven in diesen Berufen attraktiver werden, wird die Meisterausbildung in Hessen kostenfrei. 

Mit der Annahme des Antrags „Fachkräftemangel beheben“ der Koalitionsfraktionen bei Zustimmung von CDU, Grünen und SPD in der letzten Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Landtags ist nun der Weg frei für die konkrete Ausgestaltung der Förderung der kostenfreien Meisterausbildung in der nächsten Legislaturperiode. Die Landesregierung wurde damit vom Landtag beauftragt, ein entsprechendes Konzept zu entwickeln.

„Ob Master oder Meister – qualifizierte Fachkräfte sind Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts Hessen. Mit der neuen Förderung wollen wir weitere Anreize für die Berufsausbildung und Weiterqualifizierung setzen“, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. „Der kostenfreie Meisterbrief ist ein wichtiger Schritt für die Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung und zollt den Leistungen der Jungmeisterinnen und Jungmeistern die Wertschätzung, die sie verdienen.“

Der kostenfreie Meisterbrief ist ein wichtiger Schritt für die Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung und zollt den Leistungen der Jungmeisterinnen und Jungmeistern die Wertschätzung, die sie verdienen.

Tarek Al-Wazir Hessischer Minister für Wirtschaft

Bereits seit 2018 würdigt Hessen mit der Aufstiegsprämie das berufliche Engagement der Meisterabsolventinnen und -absolventen und der entsprechenden Qualifikationen wie Technikerin oder Techniker bzw. die Fachwirt-Qualifikation mit einer Prämie von 1000 Euro.

Auch ohne Abitur erfolgreich

Außerdem hat Hessen als erstes Bundesland für alle besonders beruflich Qualifizierten die Möglichkeit für ein Studium eröffnet: Voraussetzung hierfür ist ein mittlerer Schulabschluss und ein qualifizierter Abschluss einer mindestens dreijährigen anerkannten Berufsausbildung mit einer Abschlussnote von 2,5 oder besser. Darüber hinaus können Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister auch ohne Abitur in Hessen bereits seit dem Wintersemester 2004/2005 mit dem Meisterbrief studieren.

Aktuell wird im Schulterschluss mit der Wirtschaft – also mit den Verbänden und Kammern sowie den weiteren Partnerinnen und Partnern des Bündnis Ausbildung Hessen – abgestimmt, wie das Programm zur Förderung der Meisterausbildung sowie vergleichbarer Abschlüsse aussehen wird. Dabei muss sich das Programm in bestehende Bundesförderungen (wie das Aufstiegs-BAföG) und Landesförderungen (wie die Aufstiegsprämie) einfügen, zudem soll der Aufwand für die Antragstellerinnen und Antragsteller möglichst gering sein. Bereits heute bezuschusst der Bund anteilig die Meisterausbildung, das Land Hessen unterstützt dies anteilig.

„Fachkräftemangel und der Mangel an fehlenden Nachfolgerinnen und Nachfolgern für anstehende Betriebsübergaben verschärfen sich zusehends. Darauf reagiert Hessen nun mit dem nächsten Schritt, der kostenfreien Meisterausbildung. Damit gehen wir den hessischen Weg weiter und zeigen, dass jungen Menschen mit einer dualen beruflichen Ausbildung beste Karriereoptionen haben.

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