Illustration: Zwei junge Menschen fahren auf Skateboards durch eine Großstadt

Stadt, Land, Fluss

Kennst du die Kinzig? Und weißt du, wo der Kellerwald liegt? Nicht? Na dann schau mal hier.

Städte

In welcher Stadt in Hessen leben die meisten Menschen? Wieso hat Wiesbaden so viele Schwimmbäder? Lies weiter und finde es heraus!

Im südhessischen Darmstadt leben fast 160.000 Menschen. Ihr Wahrzeichen ist der Hochzeitsturm auf der Mathildenhöhe. Als der Großherzog Ernst August 1905 seine Prinzessin Eleonore heiratete, wollte die Stadt Darmstadt ihnen etwas zur Erinnerung an ihren Hochzeitstag schenken. Und das war eben der Hochzeitsturm. Wegen seiner Form wird er auch „Fünffingerturm“ genannt.

Direkt daneben steht die Russische Kapelle. Diese kleine Kirche hat ein russischer Herrscher bauen lassen. Seine Frau war nämlich auch eine hessische Prinzessin. Und wenn sie in Darmstadt ihre Familie besuchten, wollten sie unbedingt in ihre eigene Kirche gehen.

In Frankfurt wohnen mehr Menschen als in jeder anderen hessischen Stadt: Ungefähr 760 000. In der Stadt am Main sind viele berühmte Menschen geboren worden – zum Beispiel Johann Wolfgang von Goethe, Anne Frank und Steffi Jones.

Außerdem ist Frankfurt bekannt für den Flughafen, die Wolkenkratzer, die Grüne Soße, den Äppelwoi und sein Rathaus – den Römer. Auf dem Römerberg werden die Fußball-National-Teams der Männer und Frauen begrüßt, wenn sie bei der EM oder der WM richtig gut waren.

Fulda ist mit mehr als 68.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte Stadt in Osthessen. Von dort bist du ganz fix in der Rhön und im Vogelsberg.

Mitten durch die Stadt fließt die Fulda. Ganz in der Nähe von ihr steht das bekannteste Gebäude der Stadt: der Fuldaer Dom. Gleich um die Ecke dieser riesigen Kirche findest du eine Grabeskirche, die Michaelskirche. Und gegenüber vom Dom ist das Stadtschloss mit seinem wunderschönen Garten.

Kassel ist die größte Stadt in Nordhessen und hat mehr als 195.000 Einwohner. Auf der Wilhelmshöhe steht der berühmteste Kasselaner: der Herkules. Eigentlich war er ein Gott im alten Griechenland. Landgraf Karl von Hessen-Kassel ließ ihn vor mehr als 300 Jahren aus Stein in seinen Schlosspark bauen.

Seit dem 23. Juni 2013 sind die Leute aus Kassel besonders stolz auf ihren Bergpark Wilhelmshöhe. Denn an diesem Tag wurde er zum Weltkulturerbe ernannt.

Außerdem kennt man Kassel in der ganzen Welt, weil dort alle fünf Jahre die "documenta" veranstaltet wird. Das ist eine riesige Kunstausstellung, die 100 Tage dauert.

Marburg liegt in Mittelhessen und hat etwas mehr als 80.000 Einwohner. Weil die Stadt ziemlich hügelig ist, gibt es hier etwas ganz Besonderes: Wenn Du die Straßen nicht hochlaufen möchtest, kannst Du eine Abkürzung nehmen – und zwar mit dem Aufzug. Tatsächlich gibt es in Marburg drei Aufzüge, die verschiedene Straßen miteinander verbinden.

Hoch oben auf dem Schlossberg liegt das Landgrafenschloss. Von dort hast Du einen schönen Blick auf die Alte Universität und die Elisabethkirche. Und im Sommer kannst Du prima auf der Lahn paddeln.

In der Landeshauptstadt Wiesbaden wohnen mehr als 275.000 Menschen. Hier sind die hessischen Ministerien, der Landtag und natürlich die Staatskanzlei.

Das besondere an Wiesbaden sind die Quellen: Tief unter der Erde sprudelt warmes Wasser, das supergesund ist. Deswegen gibt es in Wiesbaden auch so schöne Schwimmbäder. Außerdem kannst Du im Kurpark hinter dem Casino ganz toll spazieren gehen.

Zwei fröhliche, junge Menschen sitzen vor einem Zelt im Wald an einem See und picknicken

Mittelgebirge

Die Burg Frankenstein liegt im Odenwald und einer der größten Buchenwälder Mitteleuropas liegt im Kellerwald? Die hessischen Mittelgebirge haben viel spannendes und aufregendes zu bieten.

Den Kellerwald findest du im Norden von Hessen. Gemeinsam mit dem Edersee bildet er einen riesigen Nationalpark - und ist sogar Weltnaturerbe. Mittendrin liegt außerdem einer der größten Buchenwälder Mitteleuropas. Die Bäume dort sind sehr, sehr alt und bieten vielen Tieren eine Heimat. Eines von ihnen kann man nur nachts beobachten: die Fledermaus. Sie wohnt in den verlassenen Nisthöhlen der Spechte und lässt sich erst blicken, wenn es dunkel wird.

Die Rhön ist ein Mittelgebirge, das zu Bayern, Thüringen und Hessen gehört. In ihren Wäldern und Mooren sind viele Tiere und Pflanzen zuhause. Manche Tiere, wie zum Beispiel das Birkhuhn, gibt es nur noch ganz selten in Deutschland. Und andere verstecken sich ganz gerne: Der Schwarzstorch hat am liebsten seine Ruhe. Wenn du also mal einen Storch oder ein Birkhuhn entdeckst, hast du großes Glück gehabt. In Hessen befindet sich übrigens der höchste Berg der Rhön, die Wasserkuppe.

Der Taunus ist ein Mittelgebirge in Westhessen. Er wird von drei Flüssen eingerahmt: im Norden von der Lahn, im Süden vom Main und im Westen vom Rhein. In vielen Orten im Taunus gibt es besonders gesunde Quellen. Welche Orte das sind, erkennst du an dem "Bad" im Namen; Bad Nauheim zum Beispiel.

Bei anderen Ortsnamen hat sich das "Bad" ein bisschen versteckt: Wiesbaden und Schlangenbad.

Wenn du Geschichte und Geschichten magst, bist du im Taunus genau richtig. Dort kannst Du dich auf die Spuren der alten Römer begeben oder auf der Burg Freienfels Ritterspiele besuchen. Und ein Märchenschloss gibt es auch!

Der Odenwald ist ganz im Süden von Hessen. Um ihm herum liegen drei Flüsse: im Westen der Rhein, im Norden der Main und im Süden der Neckar. Der Odenwald ist das Zuhause einer ganz seltenen Tierart. Dort lebt der Russische Bär. Klingt beängstigend? Ist es aber nicht, denn der Russische Bär ist ein Schmetterling.

Im Odenwald gibt es sogar ein Meer. Schwimmen kannst du darin aber nicht - es ist nämlich ein Felsenmeer. Angeblich haben dort zwei Riesen gewohnt, die sich eines Tages gestritten und mit Felsbrocken beworfen haben. Und diese Felsbrocken liegen heute noch in der Nähe von Lautertal-Reichenbach.

Und wenn du Lust hast, kannst du auch die Himmelsleiter hinaufsteigen. Das ist ein Weg mit über 250 Treppenstufen, der zur Burg Frankenstein führt. Da ist es aber gar nicht so gruselig wie es klingt. Denn Monster treiben sich dort nur an Halloween herum.

Der Vogelsberg liegt in Ost- und Mittelhessen und ist der älteste und größte Vulkan Europas. Angst vor einem Vulkanausbruch musst du aber nicht haben, wenn du dorthin fährst. Der Vogelsberg ist nämlich seit sieben Millionen Jahren nicht mehr aktiv. Dafür kannst du dort richtig aktiv werden: Mit Lamas und Eseln wandern, Skifahren oder Mountainbiking sind nur ein paar der vielen spannenden Dinge, die du da erleben kannst.

Gewässer

Einer der größten Stauseen Deutschlands ist der Edersee in Hessen! Die Kinzig ist von der Quelle bis zur Mündung ein hessischer Fluss! Lies weiter für mehr interessante Infos zu unseren Gewässern.

Der Edersee liegt im nordhessischen Naturpark Kellerwald-Edersee. Er ist einer der größten Stauseen Deutschlands: 11,8 km2. Das ist etwa so groß wie 1653 Fußballplätze.

Auf und um den Edersee herum gibt‘s jede Menge zu erleben. Wenn du eine Wasserratte bist, hast du die Qual der Wahl: Ob angeln, tauchen, surfen, segeln, paddeln, rudern oder einfach nur am Ufer planschen – da ist für alle was dabei.

Aber auch an Land ist für Abwechslung gesorgt. Mit dem Fahrrad, zu Fuß oder dem Pferd kannst du zwischen Kellerwald und Edersee auf Entdeckungstour gehen. Und wenn du mal was Neues ausprobieren willst: Wie wäre es mit Klettern oder Bogenschießen?

Die Lahn fließt auf ihrer Reise von Nordrhein-Westfalen nach Rheinland-Pfalz hauptsächlich durch Hessen: 165 Kilometer von insgesamt 242 fließen durch das Lahntal.

Auf den Weg macht sie sich im nordrhein-westfälischen Rothaargebirge. Kurz darauf wird sie in der Nähe des Städtchens Biedenkopf hessisch.

Und auch die Lahn kommt an einer Stadt vorbei, wo die Brüder Grimm gelebt haben: Marburg. Danach geht es durch Gießen und Weilburg. Dort gibt es für Boote eine Abkürzung. Unter dem Weilburger Schloss führt nämlich ein Wassertunnel entlang.

Die letzte hessische Station auf dem Weg zum Rhein ist Limburg. Dann verabschiedet sich die Lahn nach Rheinland-Pfalz.

Die Kinzig ist von ihrer Quelle bis zur Mündung ein hessischer Fluss. Auf ihren 86 Kilometern bekommt sie einiges zu sehen. Die Kinzig entspringt im Hessischen Spessart und fließt ein Stückchen neben der Deutschen Märchenstraße her. Dabei kommt sie an einem Ort vorbei, in dem die Brüder Grimm als Kinder gelebt haben: Steinau an der Straße.

Kurz dahinter liegt die Kinzigtalsperre. Durch sie wird aus dem Fluss ein See. Nach dem Kinzigstausee geht’s wieder fließend weiter nach Gelnhausen. Dort findest du den Mittelpunkt der Europäischen Union. In Hanau, der Geburtsstadt von Rudi Völler und der Brüder Grimm, verabschiedet sich die Kinzig in den Main.

Bevor der Main durch Hessen fließt, legt er eine ganz lange Strecke durch Bayern zurück. Von den 524 Kilometern des Mains sind nur 77 Kilometer hessisch. Trotzdem liegt die bekannteste Stadt am Main in Hessen: Frankfurt. Dort ist auch der größte Hafen am Main, der Frankfurter Osthafen.

Ganz in der Nähe des Gipfels der Wasserkuppe entspringt die Fulda. Von dort schlängelt sie sich 213 Kilometer lang durch Ost- und Nordhessen: Vom Mittelgebirge Hessische Rhön nach Fulda, durch Bad Hersfeld bis hoch nach Kassel. Kurz hinter Kassel teilt sich Hessen dann die Fulda mit Niedersachsen. In Niedersachsen fließt sie schließlich mit einem anderen Fluss zusammen: Bei Hannoversch Münden wird aus der Fulda und der Werra die Weser.

Auf seinem Weg von der Schweiz bis zur holländischen Nordsee schaut der Rhein auch in Hessen vorbei. Insgesamt ist der Rhein mehr als 1200 Kilometer lang. Davon fließen 107 Kilometer zwar nicht durch Hessen durch, aber an Hessen entlang.

In der Mitte des Rheins verläuft nämlich die Grenze zu Rheinland-Pfalz. Deswegen gehört nur das rechte Rheinufer zu Hessen. In Europa gibt’s übrigens keinen Fluss, auf dem mehr Schiffe unterwegs sind.

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