Hessische Staatskanzlei

Ausstellung „tinyBE – living in a sculpture“ eröffnet

Staatsminister Wintermeyer: „Es ist wichtig, dass Kunst und Kultur zu neuem Leben erwachen – als Landesregierung stärken wir den Kulturschaffenden den Rücken.“

Anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Landes Hessen hat der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, heute gemeinsam mit der gemeinnützigen tinyBE Gesellschaft die Ausstellung „tinyBE – living in a sculpture“ auf dem Wiesbadener Kranzplatz eröffnet. In Kooperation mit dem Museum Wiesbaden ist dort die bewohnbare Skulptur „House of Dust“ der Künstlerin und Pionierin der Fluxus-Bewegung Alison Knowles weltweit erstmalig im 3D-Druck geschaffen worden. „Wir erleben heute die letzten Momente der Performance“, sagte Wintermeyer am Mittwoch. „Es ist wichtig, dass Kunst und Kultur zu neuem Leben erwachen. Sie sind kein Luxus, sondern wichtige Bestandteile unseres Lebens. Als Landesregierung stärken wir den Kulturschaffenden den Rücken. Deshalb freue ich mich, dass wir ab heute dieses bedeutende Kunstobjekt gegenüber der Staatskanzlei bewundern dürfen.“

Vielfalt der Kulturlandschaft zu bewahren

Der Wandel von Lebens- und Arbeitsformen in einer von Globalisierung, Digitalisierung und Klimawandel beeinflussten Welt sei eines der zentralen Themen unserer Zeit, betonte der Chef der Staatskanzlei. „Die Ausstellung stößt eine wichtige Diskussion zwischen Kunst und Architektur, umweltrelevanten Themen sowie politischem und sozialem Denken an. Dies passt gut zu uns als Hessischer Landesregierung, denn auch für uns als politisch Verantwortliche gilt es, jeden Tag Perspektiven auf den Prüfstand zu stellen, Prozesse zu verändern und neue Lebensvisionen zu entwickeln. Wir machen Politik für die Menschen. Deshalb unterliegt unsere Politik aufgrund sich ändernder Bedürfnisse auch einem steten Wandel.“ Ein konkretes Beispiel seien dabei die innovativen Ansätze, mit denen Künstlerinnen und Künstler finanziell und ideell in der Corona-Pandemie gefördert worden seien.

Unabhängig von der jährlich viele Millionen Euro umfassenden Unterstützung hat die Landesregierung die von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Kulturschaffenden mit einem umfangreichen Hilfsprogramm unterstützt. 2020 wurde ein umfassendes Kulturpaket aufgelegt, um die Vielfalt der Kulturlandschaft zu bewahren. Dabei wurden Förderungen in Höhe von rund 26 Millionen Euro ausgeschüttet. Ein zweites Paket für das Jahr 2021 hat einen Umfang von 30 Millionen Euro.

„Die Ausstellung passt bestens zu unserem hessischen Jubiläumsmotto ,75 Jahre Hessen: Meine Heimat – Mein Zuhause‘“, sagte Wintermeyer. „Die thematischen Anknüpfungspunkte sind vielfältig: von den Herausforderungen der Nachkriegszeit bis zur heutigen Aufnahme von Flüchtlingen, Wohnraum-Knappheit in Metropolregionen, beruflich verlangter Mobilität und der Frage, was wir wirklich in unserem Leben brauchen. Was ist unverzichtbar und was ist nachhaltig? Die Skulpturen regen uns zum Nachdenken an.“

Hintergrund

Fluxus steht für einen fließenden Übergang von Kunst und Leben. Kunst schottet sich hierbei nicht ab, sondern die Produktionsprozesse haben Einfluss auf das Leben. Mit den spektakulären Festspielen „Fluxus: Internationale Festspiele Neuester Musik“ 1962 setzte Wiesbaden einen Meilenstein und war Wegbereiter für mehrere Events in ganz Deutschland und der Welt. Rund 60 Jahre später kehrt die Fluxus-Bewegung wieder an ihren deutschen Ausgangspunkt zurück.

Das Werk von Alison Knowles ist eine von zehn temporär bewohnbaren Skulpturen internationaler Künstlerinnen und Künstler in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, die bis zum 26. September in Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden besichtigt werden können. Sie sind jedoch nicht nur für die Öffentlichkeit zugänglich, es können auch Übernachtungen über die Internetseite tinybe.org gebucht werden.